
Oli: Auf Instagram teilt man es, ich hab es auch schon diese Postkarte in der Hand gehabt: Überbündischer Asienquerzug 2026. Asien klar, aber was ist ein Querzug?
Julian: Robert- und Karl Oelbermann, die Nerother Bundesgründer, führten ihrerzeit so genannte Kreuz- oder auch Querzüge durch. Ein Querzug bezieht sich auf das Durchqueren einer Landschaft oder eines Landes, z.B. von West nach Ost. Da wir ebenso durch Asien ziehen wollen und an die Oelbermannsche Weltfahreridee anknüpfen der Name Asienquerzug.
Oli: Wer organisiert den Asienquerzug?
Julian: Die Initiative kam aus meinem Bund, der Vagabundenjungenschaft, da wir auch etwas Knowhow in Sachen Weltfahrten mitbringen, aber jeder der am Ende dabei ist soll bitte seinen Teil zur Planung und auch zu den Ideen beitragen, wir sind ja kein Reisebüro.
Oli: Aus welchen Etappen besteht der Asienquerzug?
Julian: Start ist in der mongolischen Hauptstadt, wir trampen in das nördlich gelegene Altai-Gebirge. Dort sind wir mit Pferden in der weglosen Wildnis unterwegs. Wir kehren dann nach Ulan-Bator zurück, diese erste Etappe nimmt ca. 4 Wochen in Anspruch. Hier könnte man jetzt aussteigen, oder aber dazu kommen. Die 2. Etappe führt hauptsächlich per Bahn und Bus durch China und dann mit der Fähre nach Japan, dass wir 2 Wochen später erreichen wollen. Hier sind wir auf dem Pilgerweg von Shikoku unterwegs. Nach insgesamt knapp drei Monaten ist dann hier das Ende des Querzuges. Der Querzug bietet also sowohl die Chance die ganze Fahrt zu erleben, oder aber sich auf Teile zu beschränken, damit sind wir auch was Ferien in Schulen und Hochschulen angeht, flexibler.
Oli: Wie kamt ihr auf die Idee und gibt es Vorbilder?
Julian: Sicher, die Oelbermänner, FM, z.B. Sie haben solche Abenteuer einfach gemacht.Wir waren ja mit den Jungen im vergangenen Sommer in Australien auf Großfahrt, schon dort wurde uns klar: Wir müssen uns neue Räume für große Fahrten entwickeln, mit viel Wildnis, aufgeschlossenen Menschen.
Oli: Verfolgt ihr also ein bestimmtes Ziel damit?
Julian: Absolut! Die Bündische Szene wird kleiner, man trifft und sieht sich mehr. Aber warum findet dies hauptsächlich in Singetreffen und Festen seinen Ausdruck? Das Ziel dieses überbündischen Querzuges ist es, diese Synergien auch einmal in einer großen Fahrt aufzugreifen. Vielleicht braucht die „Szene“ auch einmal wieder etwas Dynamik.
Oli: Wer darf mitmachen?
Julian: Kennst du die überbündische Frauenweltfahrtenstaffel? Wir machen jetzt den männlichen Counterpart dazu (lacht). Ansonsten sollte man nicht unter 14 und nicht über 25 Jahren alt sein, es soll ja eine jugendbewegte Fahrt sein. Kontakte zu den Schulbehörden haben wir, falls jemand Unterstützung bei einer Schulbefreiung braucht.
Oli: Wo muss man sich anmelden?
Julian: Melden kann man sich erstmal per Mail bei uns unter Kanzlei@vagabunden.org aber es bedarf natürlich eines unverbindlichen Kennenlernen von Fahrtengruppe und Aspirant, wo beide Seiten entscheiden, ob es passt.
Oli: Was kostet es?
Julian: Für jeden Tag setzen wir 5€ pro Person als Verpflegungssatz an, also ca. 150€ pro Monat. Ein Pferd kostet ca. 250€, ein Flug in die Mongolei und zurück bspw. 1000€. Das kann also sehr unterschiedlich sein, ich schätze man bewegt sich zwischen 1400€ und 2000€ je nach Teilnahmedauer. Genaueres sieht man bei den Planungstreffen.
Oli: Welche Ausrüstung braucht man?
Julian: Natürlich auch ein Thema für die Vorbereitungstreffen (zwinkert). Also für das Reiten im Gelände eine lange, robuste Hose, einen Pass natürlich, Visa, Zelt usw. Eine Klampfe ist vielleicht das Wichtigste bei solch einer Unternehmung!
Oli: Wie lernen sich die Teilnehmer kennen?
Julian: Bei den beiden Vorbereitungswochenenden.
Oli: Danke für die Infos und euch viel Erfolg für diese spannende Unternehmung.
Das Interview führt Oliver Eberl, überbündischer Werkorden, mit Julian Subklewe, heute BF der Vagabundenjungenschaft, vorher langjähriger Nerother Ordensführer und Mitglied der Waldecker Bauhütte.
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