Wir trafen uns in St. Goar an einem Parkplatz. Plan war das wir eine Nacht in der Burgruine bei St. Goar übernachten und in der Umgebung am Rheinsteig wandern. Am Ende kamen nur Benno und ich, da die anderen krank waren und alles kam anders.

Nachts erkundeten wir noch die Burgruine und machten ein Feuer und am Morgen gingen wir zur Fähre, um in St. Goarshausen zu frühstücken und weiterzuwandern. Dort gab uns eine Frau 5 Euro, um uns ein Kaffee zu kaufen. Im Caffè fragten wir uns ob man zu zweit nicht mehr machen könnte als nur zu wandern. Da kam uns die Idee das wir in den Norden ans Meer trampen könnten und gingen direkt los, um keine Zeit zu verschwenden.

Den ersten Tramp haben wir direkt nach dem 2. Auto bekommen, welches uns direkt nach Koblenz brachte. Der nächste Tramp war ein DPSGler welcher zu uns meinte, dass sein Sohn ein Flammkuchenstand auf einem Fest in einer Kleinstadt hat und das an demselben Tag noch nach Hannover müsse und uns vielleicht mitnehmen könnte. Sein Sohn hatte leider keinen Platz mehr im Auto aber uns für ein Flammkuchen eingeladen. Die nächsten paar Tramps über kleine Dörfer gingen relativ schnell voran, bis wir zu einer Autobahnausfahrt auf die A3 kamen.

Wir freuten uns das wir an der Stelle abgesetzt wurden, da viele niederländische Autos vorbeifuhren, die in unsere Richtung wollten. Doch statt einem niederländischem Auto hielt ein deutsches Auto an, welches uns an die nächste Tankstelle bringen wollte. Doch wir wussten nicht das, dass unser Alptraum werden wird… . Er nahm uns mit war ganz freundlich fragte, was wir hier machen, und erzählte uns darüber, wie sein Leben war seitdem er aus Ägypten ausgewandert war. Während er mit uns redete, verpasste er die Tankstelle und sagte uns er bringe uns zur nächsten Tankstelle, doch die Tankstelle war erst hinter Köln. Wir wollten nicht, dass er so eine lange Strecke weiterfährt, weshalb wir ihm sagten er solle uns an der nächsten Auffahrt rauslassen. Aber er meinte, er kenne einen besseren Ort. Er fuhr uns hin und dann stellte sich heraus das der Ort wo anders war. Als nächstes meinte er, er kann uns zu einer Stadt bringen die nah an der A3 wäre. Wir ließen uns drauf ein. Er fuhr und fuhr durch irgendwelche Waldwege, bis wir in Hennef ankamen. Dort gab es nichts: nicht die Autobahn, keinen Laden, nur einen Bus und Zughaltestelle. Wir fuhren also mit einem Bus bis zu einer Tankstelle wieder an die Autobahn. Wir konnten dort in der Umgebung kein Feuer machen oder Essen kochen und hatten auch nicht die Kraft dazu, weshalb wir in der Tankstelle aßen. Benno legte sich in die Tankstelle rein und ich unter einen Tisch mit einer Bank auf dem Parkplatz.

Dies war die schrecklichste Nacht für mich die ich jemals auf Fahrt hatte. Leute haben mich unter dem Tisch ignoriert und aßen auf dem Tisch. Autos und Lkws fuhren die ganze Nacht an mir vorbei. Ich bekam sogar Essen geschenkt. Benno hingegen schlief einigermaßen gut in der Tankstelle. Am Morgen duschten wir uns noch schnell in der Tankstelle und gingen direkt los.

Der nächste Tramp brachte uns direkt bis Antwerpen, was für uns natürlich ein Riesensprung war, vor allem weil es noch 10 Uhr war, als wir dort angekommen waren und wir, nachdem wir 2 Stunden wach waren, direkt so viel Strecke geschafft hatten. Von der Tankstelle aus wussten wir das der nächste Tramp uns nach Amsterdam führen muss, weshalb wir uns ein Schild mit der Aufschrift Amsterdam machten. Nicht mal 5 Minuten standen wir da und wir wurden von einem älterem Pärchen direkt nach Amsterdam mitgenommen. Das Paar überraschte uns dann noch mit 2 Betten in einem Hostel in Amsterdam.

Direkt danach erkundeten wir Amsterdam, gingen in ein Café, gingen zu einem Event auf dem Hauptplatz. Bis dahin hatten wir uns immer noch keine Gedanken gemacht, wo wir weiter schlafen werden.

Am Morgen wachten wir erst um 11 Uhr auf, packten direkt zusammen und gingen aus dem Stadtpark, der aber eher ein Wald war. Das Einzige was und gestohlen wurde war unsere Zahnpasta. Wir gingen wieder in ein Café und überlegten uns, was wir jetzt machen sollen. Ich hatte noch keine Kibbelinge gegessen, weshalb wir zum Meer getrampt sind. Wir wurden von einem Fahrschüler und einem Fahrlehrer direkt zum Strand mitgenommen. Am Strand ging ich nochmal ins Meer.

Ab da wir nichts mehr in den Niederlande zu tun hatten, machten wir uns wieder auf den Heimweg. Der nächste Tramp dachte, wir hätten Drogen dabei und wollten uns auf der Autobahn raus lassen. Die beiden überlegten es sich dann aber anders und setzten uns an einer Tankstelle ab.

Die nächsten Tramps brachten uns nicht weit, nur zu der nächsten Tankstelle. Während des Tramps bekamen wir aber noch ein 40% Gin von einem JENEVER Mitarbeiter, obwohl wir eigentlich kein Alkohol trinken. Natürlich probierten wir den Gin, da es eine teure niederländische Marke war und wenn wir es kostenlos bekommen hatten.

Von dort aus ging es wieder nach Hause, aber hier jeden Tramp aufzuführen wäre wohl eine längere Geschichte.

FAZIT: Auch wenn jeder absagt, sollte man zu zweit nicht aufgeben, sondern was Cooles daraus machen und Sachen, die man mit mehreren Leute nicht machen könnte, machen, um unerwartete Geschichten zu erleben.

Von Neo, Nibelungenhorte


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